Yang-Stil

Eine Schule der Internationalen Tai Chi Chuan Association nach Großmeister Chu King Hung

Der authentische Yang-Stil

tai_chi_oldenburg_tempel_500x400

Copyright: Cornerstone / pixelio.de

Einer der berühmtesten Tai Chi Stile ist der von Yang Lu-chan (1799-1872) begründete Yang Stil. Um der zunehmenden Verwässerung des Tai Chi („äußeres Tai Chi“) durch selbst ernannte und weniger qualifizierte Lehrer entgegen zu wirken, wurde von seinem Urenkel, Großmeister Yang Shou-Chung (1910-1985), die International Tai Chi Chuan Association (ITCCA) gegründet. Noch zu seinen Lebzeiten übertrug er seinem Schüler und nunmehrigen Meister Chu King-Hung die Lehrbefugnis und sämtliche Rechte am ursprünglichen authentischen Yang-Stil für Europa. Diese internationale Vereinigung möchte das authentische, „innere“ Tai Chi bewahren und durch qualifizierte Lehrer allen Interessierten zugänglich machen. Eine anspruchsvolle, mehrjährige Lehrerausbildung und fortlaufende Weiterbildungsverpflichtungen, u. a. in jährlichem intensiven Einzelunterricht bei Großmeister Chu King-Hung, garantieren eine ununterbrochene Weitergabe des authentischen Yang Stils an die Lehrbeauftragten der ITCCA.

Meister des Yang-Stils

Der von Yang Lu-Chan (1799-1872) begründete Yang-Stil wurde in seiner authentischen Form zunächst nur in direkter Familientradition vom Vater auf den Sohn übermittelt. Die direkte Traditionslinie verläuft von Yang Chien-Hou (1839-1917) über Yang Chen-Fu (1883-1936) zu Yang Shou-Chung (1919-1985), der die ITTCA (International Tai Chi Chuan Association) gründete. Großmeister Chu King-Hung (Sardinien) leitet heute als Meisterschüler von Yang Shou-Chung die ITCCA in Europa. In zahlreichen Kursen im In- und Ausland können alle Schüler der ITCCA Großmeister Chu King-Hung im Unterricht live erleben.

Die Formen und ihre Vertiefungsstufen

tai_chi_oldenburg_formen_vertiefungsstufen_500x400

Schon in der ersten Unterrichtsstunde beginnt die faszinierende Entdeckungsreise zum authentischen Yang-Stil. Die Reise kann kurz oder sehr lang werden, aber langweilig wird sie in keinem Fall, wenn Sie Geduld mit sich haben und sich einlassen auf die Entwicklung, die in jeder weiteren Stunde und Übung erfahrbar wird. Dann kann Tai Chi uns ein Begleiter werden, der uns solange wir wollen auch in anderen Lebensbereichen bereichern kann. Im Gegensatz zu allen anderen körperlichen Tätigkeiten werden wir dabei auch im Alter stetig besser, da die rein körperliche Kraft immer unwichtiger wird. Das eigene regelmäßige Üben aber bleibt der Schlüssel zum Erfolg. Im Mittelpunkt des Tai Chi Unterrichts steht die sogenannte Tai Chi Form, eine in Bilder (Abschnitte) unterteilte Abfolge langsam fließender Bewegungen. Die Form ist in drei Teile gegliedert: Erde, Himmel und Mensch. Im ersten und kürzesten Teil lernen wir bereits die Grundprinzipien und -elemente der Bewegungen kennen. Hier steht die Verwurzelung oder „Erdung“ der Bewegungen im Mittelpunkt. Im zweiten Teil werden die einzelnen Bilder dynamischer und unser Gleichgewichtsgefühl wird in „luftigen“ Kicks weiter entwickelt. Der dritte Teil verknüpft Elemente des ersten und zweiten Teils, so wie auch der Mensch Elemente von Erde und Himmel in sich verbindet. Das Erlernen der gesamten Form erstreckt sich über ein bis zwei Jahre. Aber bereits ab der ersten Stunde entdecken wir die positiven Effekte und gewinnen faszinierende Einblicke in dieses alte Übungssystem.

Taoistische Entspannungsübungen

Zur Vorbereitung der Tai Chi Form aber auch als unabhängige wertvolle Übungsreihe werden Taoistische Entspannungs- oder auch Gesundheitsübungen aus dem Bereich des Qigong vermittelt. Diese Reihe einzelner kurzer Übungen enthält einerseits die Grundprinzipien des Tai Chi und ist andererseits einfacher zu erlernen. So gelingt zu Beginn der Übungsstunden das Loslassen leichter und schneller, kann sich Entspannung im Körper und in den Gedanken ausbreiten.

Vertiefungsstufen

In den Vertiefungsstufen erschließt sich nach dem Erlernen der Form der Zugang zum Inneren Tai Chi. In der „Yin Yang Form“ wird der Atem bewusst in die Form integriert; in der „Chi-Form“ erschließt sich in subtilen, spiraligen Armbewegungen die besondere Kraft des Tai Chi. In der „Zentrums-Form“ findet sich der Ursprung dieser Kraft in der Körpermitte. Die „Beinspirale“ führt zu einer tiefen Verwurzelung, die „Halsspirale“ öffnet den Hals-Nacken-Bereich und führt so zu Wachheit und Klarheit. Der „Innere Atem“ schließlich wird zum Motor der „Inneren Energie“ und lässt die Fähigkeiten der alten Tai Chi Meister erahnen. Alle Vertiefungsstufen basieren auf den Bewegungen der Form, verändern sie in subtiler Weise und begleiten die Übenden so auf dem Weg zum Inneren Tai Chi.

Partnerformen

tai_chi_oldenburg_partnerformen_500x400

Partnerformen und -übungen lassen uns spüren, inwieweit wir die Inneren Prinzipien des Tai Chi tatsächlich verstanden haben. Hier sind es die „Schiebenden Hände“ (Push Hands oder T’ui Shou), in denen wir uns spielerisch mit einem Gegenüber auseinandersetzen und durch das unmittelbare Feedback erspüren, ob wir in den Haltungen und Bewegungen Chi verschwenden oder es blockieren. Dabei erlernen wir eine Wachheit, die auch „Energie hören“ (listening energy) genannt wird. Wie in der Form gibt es bei den Push Hands eine Reihe vorgegebener Bewegungsabfolgen wie z. B. relativ komplexe Partnerformen, „Ta Lü“ genannt. In der Fighting-Form werden die Anwendungen der Tai Chi Bewegungen zu Aspekten der Selbstverteidigung. Diese Form ist ebenfalls spielerisch und setzt die Prinzipien des langsamen Tai Chi in schnelle, enorm effektive Bewegungen um. Auch hier wird der Fokus auf den Einsatz innerer Energie anstelle von äußerer Kraft Wert gelegt. Alle Partnerübungen sind dynamisch und verlaufen typischerweise sehr fröhlich.

Waffenformen

tai_chi_oldenburg_waffenformen_2_500x400

Im authentischen Yang-Stil werden auch Formen mit Waffen ausgeführt. Am bekanntesten ist die Schwert-Form, in der wir lernen, die Wahrnehmung des Chi über den Körper hinaus auf das Schwert auszudehnen. Zudem schulen die eindeutigen und klaren Bewegungen der Schwertform unseren Geist („I“) und wirken sich so auch positiv auf die Handform aus. Die Säbelform ist sehr dynamisch. Die raschen Drehbewegungen mit dem einschneidigen Säbel eröffnen uns den 3-dimensionalen Raum. Die Langstock-Form schließlich gilt als die Krönung der Tai Chi Waffenformen. Sie setzt tiefe Kenntnisse des inneren Tai Chi voraus und wird erst sehr spät unterrichtet. Zu allen Waffenformen gibt es auch Vertiefungsstufen und Partnerformen, die in spielerischer Weise den Tai Chi gemäßen Einsatz der Waffen üben.

© Copyright 2023 - ITCCA Oldenburg